Fischotter sind nach ihrer Ausrottung in Österreich zurückgekehrt. Nun sollen wegen einem Fischrückgang in Niederösterreich 40 Exemplare abgeschossen werden.
Nach der kompletten Ausrottung des Fischotters in Österreich hat sich der Bestand in den letzten Jahren gut erholt. Derzeit wird die Population in Niederösterreich auf 600 bis 800 Individuen geschätzt. Die Tiere vermehren sich nur sehr langsam, das Weibchen betreut die Jungen für etwa ein Jahr, wobei nur die Hälfte das Erwachsenenalter erreicht. Ausgewachsene Tiere suchen sich ein eigenes Revier und wandern ab. Der Bestand der Fischotter reguliert sich also selbst über das Angebot an Lebensraum und Nahrung.
Die Rückkehr des Fischotters ist ein großer Erfolg für den Naturschutz, der nun mit einem Mal vernichtet werden soll. Das Tier steht immer noch auf der roten Liste der geschützten Tierarten, nun sollen aber 40 Individuen zum Abschuss freigegeben werden. Dies ist nur durch eine Sonderregelung möglich, die der niederösterreichische Landesrat Stephan Pernkopf erlassen hat. Dabei gibt es keine verlässliche Studie, die besagt, dass der Fischotter für den Rückgang der Fischbestände verantwortlich ist. Viele Faktoren, wie Wasserkraft, Klimawandel und Gewässerverschmutzungen tragen zur Dezimierung bei. Bevor über die Tötung einer geschützten Tierart nachgedacht wird, sollten erst umfassende Untersuchungen durchgeführt werden.
Der Verband Pro-Tier spricht sich klar gegen den Abschuss der Fischotter in Niederösterreich aus und empfiehlt die Durchführung einer fundierten Ursachenanalyse zum Fischrückgang. Deswegen wurde gemeinsam mit den VIER PFOTEN ein Antrag ans Ministerium zur Prüfung der Rechtmäßigkeit der Abschussfreigabe eingebracht, da diese in mehrfacher Weise dem Österreichischen Bundestierschutzgesetz widerspricht.